Was passiert wenn sich ein angehender Mediengestalter in Bild und Ton mit dem Thema Schach – Das Duell auseinandersetzt?
Die Arbeit stammt aus dem Jahr 2007. Der Dank geht an Ramondo12.
Derweil dürfte Schachspieler Peer Steinbrück andere Sorgen haben. Das Duell gegen die schwarze Dame war rhetorisch vor ca. 7 Wochen kampfstark eröffnet worden. Alleine danach hätte ich ein offensives e2-e4 erwartet. Eine kraftvolle Eröffnung des Wahlkampfes gegen die Titelverteidigerin. Stattdessen endlose Diskussionen um Nebentätigkeiten, Honorare, Buchvergütungen, unterschiedliche Ansichten der Modalitäten in Sachen monetäre Entlohnung einer Veranstaltung in Bochum. In der in die Schlagzeilen gekommene Bochumer Veranstaltungsreihe Atrium Talk der ortsansässigen Stadtwerke waren auch Sänger Peter Maffay, Protestant Joachim Gauck und Fußballurgestein Uli Hoeneß zu Wort gekommen. Spende oder Honorar war auf einmal ein vieldiskutiertes Thema in der Presse Deutschlands und an den Stammtischen der Bundesrepublik. Manch CDU-Wahlkämpfer wird heimlich vor Freude ein Bier geöffnet haben ob der erfreulichen taktischen Spielsituation.
Doch zurück zum Zeitpunkt wo aus der Troika ein Bundeskanzlerkandidat und Herausforderer der Titelverteidigerin sich in Stellung brachte. Peer Steinbrück ließ seinen Worten am Freitag, den 28. September 2012 noch nicht die notwendigen Taten folgen:
,,Wir wollen diese Bundesregierung ablösen.”
Die Eröffnung lässt vorläufig auf sich warten. Die Zeit läuft. Nun, in der Geschichte des Schachsports ist ja zum Beispiel Bobby Fischer mit seinem Zuspätkommen an das Schachbrett gegen Boris Spasskij berühmt-berüchtigt geworden, um am Ende das Schachmatch des Jahrhunderts 1972 in Reykjavik doch zu gewinnen. Die Uhr vom Schachgenie aus den Staaten lief. Doch er holte den Zeitverlust dann regelmäßig im Kampf um den Titel heraus. Im Buch von Svetozar Gligoric Fischer Spasskij – Schachmatch des Jahrhunderts ist dieses arteigene Zeitspiel von Bobby Fischer während der 1. Partie so beschrieben:
,,Spasskij betrat die hell erleuchtete Bühne des großen Turniersaales eine Minute vor 17 Uhr Ortszeit. Fischer war noch nicht erschienen. Deshalb galt der Applaus der nach Tausenden zählenden Zuschauer (selbst der sowjetische Botschafter war zugegen) ausschließlich dem Titelverteidiger.”
Herausforderer Bobby Fischer kam mit neun Minuten Verspätung in den Saal. Dies wiederholte sich bei anderen Partien im WM-Kampf. Hm. Mir scheint Schachspieler Peer Steinbrück hat bereits mehr Zeit wie jene neun Minuten aus der Auftaktpartie von Fischer verloren. Dabei warte ich immer noch auf einen 1. Zug. Es ist ja nicht so, dass die schwarze Dame keine Schwächen hätte. Bei Sascha Lobo könnte er sich unter dem Titel Dr. Merkels vollstes Vertrauen Anregungen holen. Blogger Lobo hat die Dinge grafisch anschaulich aufbereitet. Wer ist eigentlich der Sekundant von Peer Steinbrück? Material für einen Angriff auf den Damenflügel ist in Hülle und Fülle da. Ohne Ende.
Erfahrene Wahlkampfstrategen reiben sich verwundert die Augen. Warum ist der Honorarkönig nicht bereits zum Angriff übergegangen. Im Buch Die Patin von Frau Gertrud Höhler kommt auf der Umschlagsinnenseite auch einer der führenden intellektuellen Köpfe Deutschlands, der charismatische und smarte Verleger Jakob Augstein (Herausgeber Der Freitag) zu Wort:
,,Es ist ein bisschen wie beim Piraten Jack Sparrow, nur das Merkel ihre Ziele nicht selber wählt – weil sie außer dem Amtserhalt keine hat.”
Peer Steinbrück ist am Zug.
